Er hat den Deutschen Orden nach Marburg geholt, die Heiligsprechung seiner Schwägerin Elisabeth vorangetrieben und war der eigentliche Bauherr der Elisabethkirche. Dennoch ist Landgraf Konrad von Thüringen (1206/07–1240) in Marburg wenig bekannt. Sein Schild, jahrhundertelang in der Elisabethkirche aufbewahrt, weist ihn als Thüringer Landgrafen und als Deutschordensritter aus.
Schon sein Vater, Hermann I. von Thüringen, hatte in seinem Siegel den steigenden Löwen geführt, dessen gleich drei erhobene Pranken signalisieren, dass man sich besser nicht mit ihm anlegen sollte. Zehn Jahre nach dem Tod des Vaters starb 1227 auch der älteste Bruder Ludwig IV., der Ehemann der Heiligen Elisabeth. Die jüngeren Brüder Heinrich Raspe und Konrad von Thüringen teilten sich daraufhin die Herrschaft. Dabei verwaltete Konrad den westlichen Besitz der Thüringer Landgrafen, der einen großen Teil des späteren Hessen umfasste. Sei es aus Reue über die schlechte Behandlung Elisabeths oder über das brutale Vorgehen bei der Eroberung Fritzlars: Konrad wurde 1234 Mitglied des religiösen Deutschen Ordens und 1239 dessen Hochmeister. (CB)
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